Herzlich Willkommen auf der Seite des Erasmus+ - Projekts “Memory: a Passport to the Future”!
In diesem, von der EU geförderten Projekt arbeiteten wir über zwei Jahre gemeinsam mit drei anderen europäischen Schulen an den Themen Gedächtnis und Erinnerung. Die teilnehmenden Schulen waren:
IES Ramón y Cayal, Valladolid (Spanien)
Collège Jean Moulin, Marmande (Frankreich)
Istituto Comprensivo „G. Lombardo Radice“, Syrakus (Italien)
Gymnasium Riedberg, Frankfurt
Mit zwei dieser Schulen haben wir schon einmal in den Jahren 2011-2013 gemeinsam an einem Projekt zum Klimawandel gearbeitet.
Wie entstehen Erinnerung in unserem Gehirn?
Wie funktioniert unser Gedächtnis? 
Welche Erinnerungen teilen Menschen aus verschiedenen Ländern, welche nicht?
Welche Bedeutung haben Erinnerungen für unsere gemeinsame Zukunft?
Dies sind einige der vielen Fragen, denen wir in diesem zweijährigen Projekt nachgehen und beantworten wollten.
Neben diesen Inhalten stand vor allem der persönliche Kontakt von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern, aber auch Eltern der teilnehmenden Schulen im Vordergrund.

Die vielen unten aufgeführten Artikel berichten von den vielen spannenden Reisen und Treffen, die in den letzten Zwei Jahren stattgefunden haben. Das letzte Projektreffen im Mai 2017 war der krönende Abschluss einer wunderbaren zweijährigen Reise durch Europa und seine Erinnerungen.
Zuerst haben wir uns hier in Frankfurt den molekularen Grundlagen der Erinnerung gewidmet. Viele neue Experimente und Vorträge, die wir gemeinsam mit unserem Partner, dem Max Planck Institut für Hirnforschung erarbeitet haben, zeigten unseren Schülern und unseren Gästen eindrucksvolle Einblicke darin, wie unser Gehirn aufgebaut ist und funktioniert. Von diesen Experimenten haben auch bereits viele andere Klassen profitert und werden das auch in Zukunft weiterhin tun.
Unsere erste Reise hat uns dann nach Frankreich zu unserer Partnerschule ins Aquitaine geführt. Das College Jean Moulin arbeitet bereits seit 2011 bei europäischen Projekten mit uns zusammen, es war ein freudiges Wiedersehen. Wichtigstes Thema dort war die Geschichte der Erinnerung. Seit wann erinnern wir uns überhaupt an unsere Geschichte, insbesondere in Europa, und wie halten wir sie fest? Die Region bietet mit den weltberühmten Höhlen von Lascaux einen der faszinierensten und ältesten Einblicke in die Erinnerungskultur der Menschheit. Mit viel Kreativität haben unsere Schüler dort alte und neue Formen der Erinnerung verglichen und in einer selbstgestalteten Höhle festgehalten.
Die zweite Reise führte uns zu unserer neuen Partnerschule in Syrakus auf Sizilien. Auch wenn wir erst seit 2015 kooperieren, so haben doch bereits drei Schüler im Anschluss an das Projekt dort ihre Ferien bei ihren ehemaligen Gastfamilien verbracht. Es wird also sicher nicht unser letzter Besuch in Syrakus gewesen sein. Thema war unsere gemeinsame europäische Geschichte, wofür Sizilien mit seinen Unmengen antiker Stätten bestes Beispiel war. Aber auch über die Erinnerung jüngerer Geschichte wurde diskutiert, in allen Ländern wurden Zeitzeugen der letzten Kriege interviewt. Wir wollten wissen, was diese Erfahrungen und Erinnerungen noch für Auswirkungen auf das heutige Fühlen und Handeln dieser Zeitzeugen hat. Dabei sind viele sehr bewegende Filminterviews aus vier europäischen Ländern entstanden, die sicherlich noch lange Zeit als Quelle für den Unterricht genutzt werden.
Unsere letzte Reise führte uns dann nach Valladolid in Spanien zu unserer Partnerschule IES Ramon y Cajal, mit der wir auch seit sechs Jahren zusammenarbeiten. Themen dort waren Veränderungen und Erinnerungen der letzten 50 Jahre und ein Ausblick in die Zukunft. Unsere Schüler haben sich gefragt, wie sich in mehreren hundert Jahren wohl an die heutige Zeit erinnert wird und das "Interage Museum" mit so rückständigen Erfindungen wie Smartphones und Zigaretten gegründet. Höhepunkt war das Vergraben einer Zeitkapsel mit Erinnerungstücken an dieses Jahrzehnt, die frühestens in 50 Jahren geöffnet werden darf.
Schüler und Lehrer hatten wunderbare und lehrreiche zwei Jahre miteinander. Wir haben viel gelernt, viel über die Erinnerung, viel über Europa und seine Geschichte. Und viel über unsere Nachbarländer. Viele Freundschaften sind enstanden und viele private Besuche zwischen Schülern verschiedener Länder haben bereits statt gefunden, was uns sehr glücklich macht. Viele Ergebnissen werden wir direkt in die Schulcurricula von Biologie- und Geschichtsunterricht übernehmen oder haben es bereits, so dass auch zukünftige Schüler noch von unseren Erfahrungen profitieren können.
Viele, viele Ergebnisse und Eindrücke dieser zwei Jahre sind in einer großen gemeinsamen Präsentation zusammengefasst, die wir allen Lesern sehr empfehlen möchten. Sie können die Präsentation herunterladen (der Google Viewer verweigert die Darstellung der großen Datei, bietet aber den Download an), brauchen dafür aber ca. 700MB Speicherplatz und beim Betrachten eine Internetverbindung, da viele Filme ins Internet ausgelagert sind. Die kurze Wartezeit ist es aber auf jeden Fall wert, es warten viele Eindrücke und viel Filmmaterial auf Sie. Wenn Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen möchten, können Sie hier auch eine kurze passive Version der Präsentation ohne Animationen und Filme anschauen.
Wir bedanken uns bei allen unseren Partnern, bei David, Carmen, Paula und Antonio, bei Stefania, bei Antoine, Sophie, Frederique, Isabelle und Christophe, ohne die diese zwei Jahre nicht möglich gewesen wären.
Zu guter letzt bedanken wir uns noch bei der Europäischen Union, die unser Projekt unterstützt hat. Der bürokratische Aufwand ist zwar nicht zu unterschätzen und in den letzten Jahren leider auch immer größer geworden, trotzdem erfolgt bei Genehmigung eines solchen Projekts eine Finanzierung, die alle Mühen wert ist.
Frankfurt im Oktober 2017, Johanna Müller, Tobias Kruppa und Christian Buss